Wer kennt ihn nicht, den quirligen und doch ziemlich überspannten Typen aus Britannien, mit seinem (meist) gelben Mini?!
Ja, ich spreche von „Mr. Bean“. Wir – also meine Familie – finden ihn lustig.
Nicht alle sind da meiner Meinung, das weiß ich und ich kenne einige Leute in meinem Umfeld, die finden ihn „doof“. Lass ich gerne so stehen, ehrlich.
Warum würde ich dann hier das Thema „Mr. Bean“ aufgreifen? Irgendwie kam mir heute Abend so der Gedanke, dass wir – zumindest ich – was von dem guten Mann lernen könnten. Warum?
Wir sitzen am Abendbrottisch und wie es mit Kindern so ist, kommen wir durch eine Gegebenheit auf Mr. Bean zu sprechen. Jeder weiß eine gute Szene zu berichten. Die Kinder finden den Gang ins Schwimmbad voll witzig. Mein Mann findet den Typen grundsätzlich lustig. Ich liebe seine Mimik, Gestik und den Ideenreichtum (darauf muss man erst mal kommen).
Doch dann fällt mir ein, dass es echt auch fiese Szenen gibt, wo Mr. Bean allein, veralbert von den anderen oder eine peinliche Situation an der anderen erlebt (abgesehen davon, dass er auch fies sein kann… Das lasse ich jetzt aber mal aus).
Zum Beispiel drehen die „vermeintlichen“ Freunde in der Silvesternacht die Uhr um ein paar Stunden in Richtung 12 und geben dann vor, dass sie noch vor Mitternacht zuhause sein müssten (und das nur, um nicht mit Mr. Bean feiern zu müssen). Er merkt es nicht und geht zu Bett.
Am Geburtstag wie zu Weihnachten schreibt er sich selbst Karten, die er sich auf den Tisch stellt, um sie dann freudig zu öffnen. Sonst bekommt er von niemandem eine…
Ist das nicht traurig? Ich frage die Kinder. Die schauen mich mit großen Augen an. Mein Mann nickt nachdenklich. Doch dann fällt mir ein, was macht denn Mr. Bean? Er könnte sich doch ärgern, enttäuscht sein, wütend auf die ganze Welt und die fiese Menschheit um ihn herum. Aber irgendwie bleibt er „eine lustige Bohne“. Er schüttelt zwar den Kopf und manchmal kuckt er auch mit seinen Dackelaugen traurig. Aber dann kommt ihm meist eine Idee oder er sieht „eine Lösung seiner Art“ – und dann, ja dann ist seine Welt wieder in Ordnung. Und er geht zufrieden seinen Gang.
Natürlich sind die Geschichten alle komplett überspitzt (und seine Umgebung ja auch ein bisschen hinter dem Mond…), Aber was wäre, wenn ich das Gemüt von Mr. Bean hätte. Wenn gewisse Dinge mich nicht mehr derart aufregen würden. Wenn ich mit einfachen Lösungen zufrieden wäre und in „meiner Welt“ glücklich? Nicht, dass ich es nicht bin… Aber manchmal…
Sicherlich ist das nicht so einfach, denn diese „Bean-Welt“ gibt es wohl nicht. Aber das „kindliche“ Gemüt, sich seine Welt zu schaffen, wo wir uns auch „zurückziehen“ können, ohne die Realität aus den Augen zu verlieren. Das ist doch ein lohnender Gedanke!
„Der Himmel hat den Menschen als Gegengewicht zu den vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben:
die Hoffnung,
den Schlaf und
das Lachen.“
Immanuel Kant
In diesem Sinne, bleibe „eine lustige Bohne“
Deine Anna
Und hier noch das passende Beispiel (Dauer: 2:31 min.) 😊
Really !!!
Liebi Simone
Hab den Kerl nie gemocht bis gestern : hab mich schief gelacht bei Szenen wie Auto unter Panzer etc. Wahrscheinlich machte mir sein ISOLIERT-SEIN (wie Du das so schön beschreibst) zu schaffen.
Danke !
Très cordialement Ruth
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Gern geschehen – freut mich, wenn du den „armen Kerl“ nicht mehr „nicht magst“ 🙃
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